Igor Oleinikov wurde 1968 in Krasnodar, Russland, geboren und arbeitete bereits seit 1991 erfolgreich als Künstler in Moskau.
Ersten Besuchen in Deutschland, seit 1994, folgte 1996 der Umzug nach Karlsruhe, wo er ein Jahr später sein Studium an der Kunstakademie Karlsruhe bei Professor Meuser begann. 1999 wechselte er in die Klasse von Professor Jörg Immendorf, nach Düsseldorf. 2001 studierte Igor Oleinikov in der Klasse von Professor Markus Lüpertz, wo 2004 die Ernennung zum Meisterschüler folgte.
Interessant ist die Stilentwicklung in diesen Jahren. Waren die Bilder um die Jahrtausendwende, bis 2001, noch geprägt von einem expressiven Stil, grelle Farben, wechselnde Perspektiven, aufgeladenene und vieldeutige Symbolik – folgt ab 2002 ein in abstrakte Formen abgleitende, landschaftlich dominierte Experimentierphase. Figuren werden hierbei nur schemenhaft angedeutet oder sind gänzlich verschwunden. 2004 entwickelt Igor Oleinikov in den nun vorherrschenden Landschaftsbildern eine ganz eigene, ausdrucksstarke Sprache, die auf großen, farbintensiven Flächenstrukturen und unscharfen – mysthisch aufgeladenen – Waldszenarien gründet.
2006 tauchen in diesen Seelenlandschaften erste Figuren auf, ein Jahr später reduziert Oleinikov sehr häufig seine Bilder auf eine, meist zentral dargestellte Person, die in Landschaften, immer öfter aber auch in stilisierten Räumen agiert.
Kaum ist Igor Oleinikov 2007 nach Berlin umgezogen, erfährt seine künstlerische Stilbildung die entscheidende Wendung: Die vorwiegend großformatigen Arbeiten werden zeichnerisch eingeleitet. Eine Zeichensprache die allerdings alles andere als nur skizzenhaften Charakter besitzt. Vielmehr werden durch genaue Schraffuren und gezeichnete Strukturen bereits plastische, kontrastreiche und lichtatmosphärisch aufgeladene Szenerien geschaffen. Mit Malmittel fixiert, erfolgt in einer weiteren Arbeitsphase die Einarbeitung von Ölfarbe. Vergleichbar mit den früheren Landschaftsbildern gelingt es dem Künstler das Gesamtmotiv durch ein ießende Flächen, überlagernde Ölstrukturen und zarte Farbverläufe in eine eher traumhaft wirkende Vieldeutigkeit der Eindeutigkeit des Gezeigten zu entziehen.
Ist es bei den frühen Arbeiten Oleinikovs, nach eigenen Aussagen, beispielsweise ein Maler, wie Pieter Bruegel – bekanntlich ein Vertreter der niederländischen Renaissance – kommen bei neueren Werken die Inspirationen viel eher vom russischen Regisseur Andrei Tarkovski, den Oleinikov sehr verehrt.
Als „unsichtbaren Raum“, wie der Titel der Ausstellung benannt ist, könnte man in den Filmen von Tarkovski den nicht dargestellten, aber fühlbar, geheimnisvoll hineinwirkenden Umraum des Sichtbaren bezeichnen. Genauso verhält es sich auch in den Bildern von Igor Oleinikov. Das Gezeigte lenkt die Aufmerksamkeit auf einige wesentliche Landschafts-, Personen- Tier- und Objektcharakteristika. Durch die Vernetzung der Bildteile durch den Rezipienten, ergeben sich aber zusätzliche, übergeordnete Kraft- und Einflussräume, die weit über die Beschränkung des Bildträgers hinausreichen.
Einzelausstellungen (AUSWAHL)
2016
DER UNSICHTBARE RAUM mit Wadim Wolf, ART GALLERY Z, Berlin
Igor Oleinikov – Scout und Philosoph, Galerie Döbele, Dresden
SILHOUETTE mit David Begbie, Galerie Hegemann, München
Ecke Galerie, Augsburg
2015
FARBE BEISST GRAPHIT, Museum Bad Arolsen und Museumsverein, Ausstelung im Schloss (Katalog)
ENTRACTE, mit Tina Heuter, Galerie Hegemann, München
SCHWUR – ZUM 300. GEBURTSTAG DER STADT, Neue Kunst Gallery, Karlsruhe
2014
Art Galerie 7, Köln
Galerie Hegemann, München
2013
NEUE BILDER, Galerie Döbele, Dresden
SPUREN, mit Tina Heuter, Galerie Hegemann, München
FÄHRTENLESER, Neue Kunst Gallery, Karlsruhe (Katalog)
EXPEDITION, Christian Marx Galerie, Düsseldorf
2012
RUSSISCHE BALANCE, mit Vitali Safronov, Galerie Hegemann, München
2011
MALEREI – EXPEDITIONEN, Galerie Martina Kaiser, Köln
IGOR OLEINIKOV – BILDER UND SKIZZEN, Kunstverein Südsauerland, Olpe
Galerie Döbele, Dresden
2010
VORWÄRTS, Galerie Döbele, Dresden (Katalog)
Igor Oleinikov - neue Bilder mit Andrej Pirrwitz, Galerie Döbele, Dresden
2009
BRANDLEGEN – ZYKLUS, Sentjabrist Projektraum, Berlin
2008
STURM, Galerie Döbele, Dresden (Katalog)
2006
VERSIEGELTE ZEIT, Kunstverein Kunst Haus Potsdam
2005
Galerie Helga Hoffman, Alphen aan den Rijn, Holland
Kunst- und Literaturverein Dill Lahn e.V., Fleisbach
Art Galerie 7, Köln
Haus Hartmann, Grevenbroich
Paisagens MisTicas, Centro Cultural São LourenÇo, Almancil, Portugal
2002
Galerie de Arte, Vale do Lobo, Portugal (Katalog)
1999
Centro Cultural São LourenÇo, Almancil, Portugal
1997
Illustrationen zu E.T.A. Hoffmann „Der Nussknacker“, Prinz Wilhelm Palais, Stuttgart
Illustrationen zu Wilhelm Hauff „Der kleine Muck“, Kunsthalle Karlsruhe
1996
Centro Cultural São LourenÇo, Almancil, Portugal
GRUPPENausstellungen (AUSWAHL aB 2007)
Art Galerie 7, Köln
DAS HERZ, Hygiene Museum, Dresden
Deutsche Botschaft, Moskau, Russland
EMPRISE ART AWARD, NRW-Forum für Kultur und Wirtschaft, Düsseldorf
Galerie Döbele, Dresden
Galerie Hegemann, München
Galerie Neo-Schag, Moskau, Russland
Große Kunstausstellung NRW, Museum Kunstpalast Düsseldorf
LANDSCHAFT, Galerie Winter, Wiesbaden
Museum Baden, Solingen
Meisterschüler Markus Lüpertz, National Gallery Tirana, Albanien
OLEINIKOV-MAKAROV, Neue Kunst Gallery, Karlsruhe
NEW YORK VODKA, Galerie Mars, Moskau, Russland
(Preisträger)
Schaffens(t)räume, Atelierbilder und Künstlermythen, Städtische Kunstsammlung Gera-Orangerie, Gera
Städtische Galerie Robert Schumann Haus, Zwickau
St David‘s Hall, Cardiff, England
THE FIRST NIGHT IN ST. PETERSBURG, Zentrale Ausstellungshalle, St. Petersburg